Kerstin

Unser rotes Wollschwein Kerstin lebte mehrere Jahre auf einem verwahrlosten Hintergrundstück in Berlin. Der Partner war geschlachtet worden und auf Kerstin wartete ebenfalls dieses Schicksal. Jahrelang wurde sie nicht einmal mit dem Notdürftigsten versorgt. Einer Nachbarin - heute Vereinsmitglied bei uns - fiel auf, wie schlecht es Kerstin ging und sie bat um Erlaubnis, das Tier regelmäßig füttern, tränken und mit Stroh versorgen zu dürfen. Daraus erwuchs eine wunderschöne Freundschaft zwischen Mensch und Schwein. Kerstin dankte unserer Petra die Zuwendung mit Hingabe und Treue. Welch ein Schock für Petra, als sie dann erfuhr, dass Kerstin nun nach all den Jahren doch noch getötet werden sollte. Damit hatte letztendlich niemand mehr gerechnet, weil ein vierjähriges Wollschwein nicht mehr besonders gut schmeckt. Nein, sie sollte auch nicht gegessen, sondern nur getötet werden. Völlig sinnlos! Sie sollte einfach weg.
Damals hat unser Verein zum ersten Mal richtig beweisen können, was in ihm steckt. Nicht nur, dass innerhalb von wenigen Tagen die 250 Euro, die der Besitzer für Kerstin verlangte (nach Zwischenfinanzierung unseres damaligen Mitglieds Ulli Hütgens) auf dem Vereinskonto eingingen. Nein, in einer beispiellosen Aktion wurde ruckzuck eine neue Weide mit Stall gefunden, hergerichtet und eingezäunt, sodass wir Kerstin ein neues Zuhause geben konnten.
Finanziert wird diese Außenstelle, wie wir sie nennen, über Patenschaften. Diese Finanzierung steht jedoch stets auf wackeligen Füßen, weshalb wir gerade für die Schweine, die dort untergebracht sind, laufend nach Paten suchen, denn die dort auch lebenden Schweine Schmusi und Filius haben beide noch keine Paten.
Kerstin zeichnet sich durch besondere Vertrautheit gegenüber Menschen aus und gehört zu den Oberschmusern unter unseren Tieren. Sie duldet es bei Führungen sogar, dass sich mehrere Kinder an ihrem "Fell" festhalten und sich mitziehen lassen.

 

Herr Pong 

"Pongi" kam als ehemaliger Zuchteber der wundervollen, uralten Rasse "Meishan" (chines. Maskenschwein) zu uns. Sein ehemaliges Herrchen wollte mit der ältesten Hausschweinrasse der Welt in die Selbstversorgung einsteigen. Damals war Pongs Herrchen noch arbeitslos und wollte sich durch die Zucht auch ein paar Euro dazu verdienen. Womit er nicht gerechnet hatte, war dass er diese Tiere so entzückend finden würde, dass es weder mit der Selbstversorgung noch mit der Vermarktung etwas wurde. Er behielt Pongs Ehesau und die Nachzucht und ließ Pong kastrieren.
Wenige Monate später bekam der gute Mann wieder Arbeit. Was für ihn selbst ein Glücksfall war, stellte sich für Pong und seine Familie als großes Problem heraus; eine Arbeit auf Montage lässt sich leider schlecht mit einer heimischen Schweinehaltung kombinieren. Und so wurden für die Sau und ihre Ferkel schnell neue Besitzer gefunden. Aber wer wollte schon einen fast ausgewachsenen Eber haben, der zur Zucht nicht mehr zu verwenden war? Pong drohte die Schlachtung, denn alleine lassen konnte ihn sein Besitzer auch nicht.Ich bekam montags einen Anruf, dass der Eber bis mittwochs weg sein müsste. Und so kam dieser große Schmusebär am Dienstag nach dem Anruf zu uns.
Pongi ist jetzt 7 1/2 Jahre alt und einfach nur ein Schätzchen. Er erinnert nicht nur im äußeren Erscheinungsbild an eine große Dogge, sondern er verhält sich auch so - immer in Schmuselaune und immer lieb. Pong ist der erklärte Liebling aller Kinder bei uns auf dem Gnadenhof.

 

Fridolin, unser Flaschenkind

Unser "kleiner" Fridolin kam nicht gerade als Glücksschweinchen zur Welt. Als „Grätscher“ sollte er möglichst schnell "entsorgt" werden. Aber manchmal entpuppt sich eine kleine, vergängliche Behinderung dann doch als Glücksfall. Tierschützer, die zufällig bei seiner Geburt dabei waren, erbaten von dem Landwirt, das Ferkelchen aufpäppeln zu dürfen.
Über eine weitere Station kam Klein-Frido dann zu uns ins Schweineparadies. Nachdem er uns anfangs große Sorgen machte, ein Infekt den anderen jagte, hat er sich inzwischen zu einem fröhlichen, kerngesunden, kleinen Kerl entwickelt, der bei uns eine wunderschöne Kindheit hatte. Nicht im Maststall musste er sitzen und einem traurigen Schicksal entgegen sehen, sondern mit viel Sonne, grünem Gras und netten Kumpels durfte er aufwachsen.
Eigentlich wollten wir ihn weitervermitteln, als er kräftiger war und keine Flasche mehr brauchte. Aber seine neue Besitzerin machte einen Rückzieher und so ist Frido bis heute bei uns. Er ist inzwischen 7 Jahre alt und ein kräftiger Bursche geworden. Damit er nicht so viele Flausen im Kopf hat, wird er mit dem Clicker ausgebildet. Die beiden alten Damen Joli und Lola hatten ihn unter ihre Fittiche genommen und halfen mir bei der Erziehung dieses niedlichen 400-Kilo-Frechdachses sehr.
Er ist eben doch ein Glücksschweinchen, unser "kleiner" Fridolin.

 

Hori, Makere und Tiana (Kune Kune)

 

Willy-Wichtig

 

Hope

 

Theo I

 

Theo II